Aber was hat Donald Trump damit zu tun?
Irgendwann interessierten sich Otto und Browder auch für die Rechtsanwältin Natalja Wesselnizkaja. Ausgerechnet für diejenige Wesselnizkaja, die sich später mit Donald Trump Jr. traf. Sie verteidigte in den USA den russischen Geschäftsmann Denis Kazyw, dem Browder die Legalisierung von Schwarzgeldern ausgerechnet im Sinne des „Magnitski-Gesetzes" vorwarf. Im Grunde war dies der erste Versuch zur praktischen Anwendung dieses Gesetzes.
Wesselnizkaja selbst erzählte RIA Novosti, Browder hätte eine grandiose Hetzkampagne in den Medien gegen sie organisiert, die die Anwältin sogar als „Genozid" bezeichnete. Möglicherweise hatte der Finanzier seine Aktivitäten mit der „russischen Abteilung" des US-Außenministeriums abgesprochen. Aus dem E-Mail-Wechsel geht hervor, dass Browder das Außenamt über alle Initiativen Wesselnizkajas im Zusammenhang mit dem „Fall Kazyw" informiert hatte: Zunächst erfuhr Parker darüber, und er leitete diese Angaben an Otto weiter.
Irgendwann schloss sich auch der Korrespondent von Radio Liberty, Carl Schreck, dem E-Mail-Wechsel an, der Browder über eine Reportage informierte, die der Sender NBC über Wesselnizkaja vorbereitet hatte. Michael Weiss von CNN stellte seinerseits dem Finanzier seinen E-Mail-Wechsel mit der Anwältin auf Facebook zur Verfügung, wobei sie dem Reporter mangelnde Objektivität vorgeworfen hatte. Natürlich bekam die „russische Abteilung" die beiden Berichte sofort in ihre Hände, wie auch ein Foto des Hauses von Wesselnizkaja – die Anwältin wurde bespitzelt. Im „Fall Kazyw" verweigerte das Gericht Browder jedoch die Unterstützung, und der russische Unternehmer wurde freigesprochen.