„Wer meint, einen spannenden Plot für einen ‚Tatort' zu haben, wendet sich an eine Produktionsfirma. Gemeinsam wird ein Exposé erstellt. Das ist die vier- bis sechsseitige Kurzform einer Geschichte. Ein Exposé enthält das Thema, die handelnden Figuren und einen ungefähren Fortgang der Geschichte. Daraufhin entscheiden wir: Ja, wir finden es interessant – oder eben nicht."
Bis zu sieben unterschiedliche Drehbücher
Der nächste Schritt ist das sogenannte Treatment. Hierbei wird laut Schröder-Zebralla die Geschichte in Bilder aufgeteilt. Da sitzen Autoren und Redaktion alle vier bis sechs Wochen zusammen und sprechen wieder und wieder über den Text. Und das ist Detailarbeit: „Wir sprechen über die Figuren, über die Psychologie der Figuren, über die Spannung, über den Spannungsbogen der Geschichte, wie er geführt wird. Das ist schon ein bisschen mühsam – vor allem für die Autoren, weil die dann mehrere Fassungen schreiben. Manchmal drei bis sieben unterschiedliche – je nachdem, wie gut wir miteinander kommunizieren. Wenn wir eine gemeinsame Vorstellung dieser Geschichte entwickeln, dann sind wir vielleicht in einem knappen Jahr mit dem Drehbuch fertig und haben die fertige Geschichte vor uns liegen."
Das Drehbuch ist also ohne Zweifel die Königsaufgabe. Der Regisseur kommt meistens schon bei der ersten oder zweiten Drehbuchfassung dazu. Auch er bringt seine Vorstellung ein, erklärt den Redakteuren, wie der Plot filmisch umgesetzt werden könnte. „In diesem Stadium beginnen auch die Überlegungen, welche Schauspieler für welche Rolle in Frage kommen könnten", erklärt die Redakteurin. „Außerdem lesen unsere Hauptdarsteller das Buch und sagen: ‚Finde ich gut, das ist meine Figur, das spiele ich'. Oder sie haben Kritik und machen Verbesserungsvorschläge."